10. November 2012

Lesson / Denkzettel


People in Mutare are jovial and friendly. There is very little crime, as they say. We feel at ease. So much so, that we forget to be as much careful as we are used to be. On the 17.10. we are standing with our camper in front of the day restaurant „Green Coucal“, in an up-market residential area. In the evening Martin is reading a magazine, I am writing on the blog. In order to get some fresh air we leave the door open, as we already did so the days before. Martin then walks Momo again in the dark. The door stays open. Apparently two young guys are watching us. They are talking to each other about 70 m away from our vehicle, when Martin passes by. The moment Martin turns the corner they are coming to the camper. One of them asks me to hand over all valuables and money. 

I am calling for Martin, but the guy says: „Be quiet, otherwise we are going to kill you.“ !!! I do not see any weapon so far, but the guy is holding his hands under his sweatshirt. I remember my friends´ advise for a case like that: keep calm and give them what they are asking for. Hence I say: „Take what you want.“ He then gets quite nervous and seems to be in a hurry, grabs the Ipad and Iphone and yells at me: „Where is the money? Give me the money!“  „I don´t have the money!“ He grasps my handbag which is laying next to me. „Please, leave at least my papers here...“, but my plea is useless. As quickly as he arrived he also disappears. I bolt the camper, then I feel like being in the wrong movie. Only then I get the shock. I start hooting like crazy, and our horn is loud, really loud. However: no one seems to hear it, beside of course Martin, who together with Momo is immediately running back to the camper. Instantly we are changing the location. Luckily I calm myself down quickly.

We got off easy, to tell the truth, as we have lost just some valuables. (Even the papers are still there: I have taken them out of the handbag shortly before, as I notice only later on.) And we have made a salutary experience. We might travel with good intentions, open minded and focussing on the good thing. We might come to a place where we feel comfortable and encounter jovial, helpful people. Even so this should never ever mislead us into excercising less caution.

A neat remark for those ones who might think now: „That figures, in Africa!“ I am living on the continent for almost five years now, and this is the first time I have to deal with crime.


Die Menschen in Mutare sind herzlich und freundlich und Kriminalität, so sagt man uns, ist hier gering. Wir fühlen uns hier so wohl, dass wir entgegen unserem Wissen tatsächlich unsere Sicherheitsvorkehrungen außer Acht lassen. Wir stehen die gesamte Zeit mit unserem Fahrzeug in einer guten Wohngegend gegenüber dem Tagesrestaurant „Green Coucal“. Am 17.10. abends liest Martin im Camper eine Zeitschrift, ich arbeite am blog. Wie schon an den Vortagen lassen wir die Tür offen, wegen der angenehmen frischen Luft von draußen. Martin führt dann im Dunkeln noch einmal Momo aus. Die Tür bleibt offen. Offensichtlich beobachten uns zwei junge Männer, die sich ca. 70 m vom Camper entfernt im Dunkeln unterhalten, als Martin an ihnen vorbeigeht. Kaum ist er um die Ecke gegangen, kommen die Typen zum Camper. Einer fordert mich auf, alle Wertsachen und das Geld herauszugeben.

Ich rufe nach Martin, doch der Typ sagt, ich solle ruhig sein, sonst würden sie mich umbringen!!! Ich sehe zwar keine Waffe, aber er hält seine Hände unter seinem Sweatshirt. Bleib möglichst ruhig und gib raus, was gefordert wird, hatte mir zuvor jeder für solche Fälle eingeschärft. Also sage ich: „Nimm dir, was du willst.“ Er ist dann sehr nervös und in Eile, reisst das Ipad und Iphone an sich, schreit mich nach Geld an. „Ich habe kein Geld hier.“ Er greift dann noch an mir vorbei nach meiner Handtasche. „Bitte, lass mir wenigstens meine Papiere da...“ Doch das interessiert ihn nicht. Er ist so plötzlich im Dunkeln verschwunden wie er gekommen ist. Ich verriegele den Camper, denke dann zuerst, ich bin im falschen Film. Der Schock setzt erst anschließend ein. Ich fange an wie wild zu hupen, und unsere Hupe ist laut, sehr laut. Dennoch: Das scheint niemand zu hören, außer Martin natürlich, der sofort mit Momo angerannt kommt. Wir suchen uns einen anderen Stellplatz und ich beruhige mich zu meiner eigenen Überraschung wieder recht schnell.

Ehrlich gesagt sind wir glimpflich davon gekommen. Und wie sagt man so schön: Jetzt sind wir zwar um einige Wertgegenstände (die Papiere sind doch noch alle da. Ich habe sie glücklicherweise vorher aus der Handtasche herausgenommen, wie ich später feststelle) ärmer, doch um eine wichtige Erfahrung reicher. Wir können zwar mit guter Intention reisen, offen, das Gute sehend. Wir können an einen „Wohlfühl“-Ort kommen und auf herzliche, hilfsbereite Menschen treffen. Das sollte uns aber keinesfalls dazu verleiten, unsere Vorsichtsmaßnahmen zu reduzieren.

Eine kleine Anmerkung für diejenigen, die jetzt möglicherweise denken: „Das war ja wohl klar, in Afrika.“ Ich lebe nun seit bald fünf Jahren auf diesem Kontinent. Das ist das erste Mal, dass ich mit Kriminalität zu tun habe.












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