24. Januar 2014

Visiting the Mursi With the Lip Plates / Zu den Mursi mit den Tellerlippen







For sure you have already seen pictures of them: women with huge plates in their lips, headdresses and exceptional hair style. They belong to the Mursi tribe, which is also living in the Omo Valley, mainly in the Mago National Park. In Jinka we organize tour guide Jilekey, who will bring us to the Mursi villages. Without a guide you are not allowed to enter the National Park. Actually you are supposed to also take a security guard along, but we have just a 2-seater, which means we already have to place Jilekey on the floor of our cabin. There is no space for another person. After a longer discussion at the park gate between our guide and the warden and after paying the fee for the security guard we can finally enter the park - without the guard.

Each tour guide has his favorite Mursi village. The one of Jilekey is located about 60 km in the park. On our arrival all residents come our way. Curiously they are standing around our camper. Sure, a vehicle like ours they probably haven't seen so far - and for a certainty not a travel dog. Thus we have put Momo into the cabin shortly before we arrived. A good decision, for now it is getting quite intense (yes, we were prepared for this, still...).


We hardly get out of the camper when we are pressed from all sides. Here the physical distance we are used to simply does not exist. Clay plates and clay figures for sale are put right under my nose. Jilekey has advised us to buy goods just before departure, and best through himself, otherwise there would be a huge chaos. Now I immediately understandy why. Martin gets going to take the first pictures. We have agreed on 5 Birr (about 20 Euro Cent) per picture, this is common. Jilekey will take care of the payment, since he has enough small change, and also speaks a bit of the Mursi language. I quickly follow Martin and Jilekey to our tour through the village. Immediately there is a knot of people around me, accompanied by flocks of flies, screaming children and yappy dogs. A young woman grabs unashamedly at my breasts. I am surprised so much that I do ... nothing! Everyone is requesting: "Photo, photo", however not in a nice and charming way, but rather quite roughly. Some of the colorful painted warriors are shouldering Kalaschnikows (which they can get for a reasonable price from the Sudan), and there is something in the wind, which for sure is not deep relaxation. "Mursis are regarded as aggressive", I was recently reading, and there is no reason not to believe this. When Martin starts taking some pictures in secret, since for the payed ones people tend to stand stuffily and non-naturally, I feel quite uneasy.

After less than an hour we leave the village. I feel uncomfortable, since I was not really welcome and since I have my problems with the procedure of our visit, which alas is common practice. I know: it is unfair to make a comparison. Still I reminisce yearningly about our encounter with the tribe of the Ju/'hoansi San in Namibia  (s. our post "Wonderful Pre-Tour"). The San were so peaceful, open and warm-hearted, and they impressed us deeply by their life in accordance with and their love of nature. Our visit here makes the exact opposite impression on me. Pity!




Our camper is often a huge attraction, like here in the Mursi village.
Unser Camper ist oft "die" Attraktion, wie hier im Mursi-Dorf.
Our reception committee
Unser Empfangskomitee
Ready for the photo session
Bereit zur Foto-Session



Women of the Mursi tribe have their lower lips cut at the age of about 15. A small clay plate
is inserted into the lip. Then over time larger plates are inserted in order to stretch it.
We are told: the larger the plate, the more the woman is worth before she gets married.
The diameter is between 10 to 15 cm, in some cases even up to 25 cm.
Women wear the plates only at festivities or while having visitors since they are heavy and uncomfortable.
Bei den Mursi werden den Mädchen in der Pubertät die Unterlippen aufgeschnitten.
Die Lippen werden langsam gedehnt, indem immer größere Tonteller eingesetzt werden.
Je größer der Teller, umso höher der Wert eines Mädchens bei der Hochzeit, wird uns erzählt.
Der Durchmesser ist üblicherweise 10 bis 15 cm, kann jedoch auch schon mal
bis zu 25 cm betragen. Die Frauen tragen die Teller nur bei Festlichkeiten und bei Besuch,
da sie schwer und unbequem sind.
Mursi woman with tribal beautification marks
Eine Mursi mit Schmucknarben



The Mursi women have some of their bottom incisors removed
for the plate does not knock the teeth.
Einige der unteren Schneidezähne werden herausgebrochen,
damit sie beim Tragen des Lippentellers nicht stören.
Beauty is in the eye of the beholder.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
I sincerely hope this young girl will refuse to have her lip pierced.
Ich hoffe sehr, dass sich dieses junge Mädchen gegen
das Lippen-Piercing zur Wehr setzen wird.


And this little beauty as well!
Und diese kleine Schönheit auch!


Zu den Mursi mit den Tellerlippen


Ihr habt bestimmt schon Bilder von ihnen gesehen: Frauen mit großen Tellern in ihren Lippen, Kopfschmuck und ausgefallenen Frisuren. Sie gehören zum Stamm der Mursi, der ebenfalls im Omo-Valley lebt, hauptsächlich im dortigen Mago-Nationalpark. In Jinka organisieren wir Tour-Guide Jilekey, der uns zu einem der Mursi Dörfer begleitet. Ohne den werden wir erst gar nicht in den Nationalpark gelassen. Eigentlich müssten wir auch noch einen Sicherheitsmann mitnehmen. Doch wir haben ja nur einen 2-Sitzer und müssen schon Jilekey auf den Boden der Kabine platzieren. Da ist für eine weitere Person kein Platz mehr. Nach längerer Diskussion unseres Guides mit den Park-Wächtern und Zahlung des Entgelts für den Sicherheitsmann, den wir dann aber am Parkeingang lassen, dürfen wir zu Dritt in den Nationalpark fahren.

Jeder Tourguide hat sein Lieblingsdorf, und das von Jilekey liegt rund 60 km innerhalb des Parks. Bei unserer Ankunft kommen uns alle Bewohner schon entgegen und stehen neugierig um unseren Camper herum. Klar, so ein Fahrzeug haben sie hier vermutlich noch nie gesehen - und mit Sicherheit noch keinen mitreisenden Hund. Daher haben wir Momo kurz vorher in die Kabine verfrachtet. Das ist auch gut so, denn jetzt wird es - wie wir vorher schon ahnten - recht intensiv.

Kaum steigen wir aus, werden wir von allen Seiten bedrängt. Der Körperabstand, den wir gewohnt sind, existiert hier nicht. Mir werden sofort Tonteller vor die Nase gehalten und kleine Tonfiguren, die ich kaufen soll. Jilekey hat uns zuvor empfohlen, erst zum Schluss zu kaufen, und zwar über ihn, sonst sei das Chaos zu groß. Jetzt verstehe ich, was er meint, und halte mich brav an seinen Tipp. Martin geht schon einmal vor und macht Fotos. Pro Bild 5 Birr (das sind umgerechnet zwanzig Euro-Cent) sind üblich und ausgemacht. Die Bezahlung erfolgt der Einfachheit halber über Jilekey, der zum Glück auch etwas Mursi spricht und genügend kleine Geldscheine dabei hat. Ich folge Martin und Jilekey rasch zu unserem Dorfrundgang und habe dabei eine Traube von Mursis um mich herum, die wiederum von Fliegenschwärmen, kleinen schreienden Kindern und kläffenden Hunden begleitet werden. Eine junge Frau greift mir kurz ungeniert an meinen Busen. Vor lauter Überraschung mache ich... nichts! "Foto, Foto", fordert ein jeder uns auf, und zwar nicht nett und charmant, sondern meist ruppig. Einige der bunt bemalten Krieger sind mit Kalaschnikows bewaffnet (die sie günstig aus dem Sudan kaufen können), und es liegt wahrlich keine Tiefenentspannung in der Luft. "Die Mursis gelten als aggressiv", habe ich zuvor noch gelesen, und es gibt keinen Grund, das nicht zu glauben. Als Martin heimlich noch ein paar Fotos macht, weil die Menschen bei den bezahlten immer so ernst und unnatürlich dreinschauen, ist mir sehr unwohl.

Nach weniger als einer Stunde verlassen wir das Dorf. Ich habe ein flaues Gefühl, denn ich war dort nicht wirklich willkommen und habe mit dem erlebten Besuchsablauf, der leider Usus ist, ein Problem. Ich weiß: Es ist unfair, Vergleiche anzustellen. Dennoch denke ich sehnsüchtig an unsere Begegnung mit dem Volk der Ju/'hoansi San in Namibia zurück ( s. unser Post: "Wundervolle Vorab-Tour"). Sie war von so viel Herzlichkeit, Offenheit und Wärme geprägt, und die friedfertigen San hatten uns mit ihrem Leben im Einklang mit und ihrer Liebe zur Natur so positiv beeindruckt. Unser Besuch hier hinterlässt bei mir gerade einen entgegen gesetzten Eindruck. Schade!



Mursi woman grinding sorghum, one of the most widely grown cereal crops in Ethiopia.
Eine Mursi mahlt Sorghumhirse, eine der am meisten angepflanzten Getreidearten in Äthiopien.

The Mursi drink fresh blood from living cow. Here they show Martin how they gain the blood...
Die Mursi trinken frisches Blut von lebenden Kühen. Hier zeigen sie Martin, wie sie das Blut gewinnen...
... nothing for me!
... nichts für mich!
Martin is putting some disinfectant spray on the fresh wound of a little Mursi.
Martin sprüht ein wenig Desinfektions-Spray auf die frische Wunde eines kleinen Mursi.
"What is that?", he might ask himself, ...
"Was ist das?", mag er sich fragen,...
... together with other tribe members, while they are looking into our camper.
Well, at least it is not just us looking interestedly at them, but also vice versa.
.... ebenso wie seine anderen Stammesmitglieder, während sie in unseren Camper schauen.
Naja, zumindest schauen nicht nur wir sie interessiert an, sondern auch umgekehrt.

22. Januar 2014

The Hamar Tribe, The Bull Jump and My Horror / Die Hamar, ihr Sprung über die Rinder und mein Entsetzen

This young Hamar is going to do the bull jump later on.
Dieser junge Hamar wird später den Sprung über die Rinder absolvieren müssen
.
The Hamar women warm themselves up for the whipping ceremony.
Die Hamar Frauen bringen sich in die richtige Stimmung für die "Auspeitsch"-Zeremonie.
The Maza is whipping the young Hamar with a green fine stick.
Der Maza schlägt die junge Hamar mit einer frischen feinen Rute.
Blood is flowing, but the women do not show any pain at all.
Der Rücken ist blutig geschlagen, doch die Frauen zeigen keinen Schmerz.
Instead they are encouraging themselves for the next whippings...
Stattdessen spornen sie sich gegenseitig an für die nächsten Schläge...
I am just wondering what he is thinking about it?
Was "Mann" sich wohl dabei denkt?


 "If you are lucky, you can witness a traditional "bull jump"-ceremony of the Hamar tribe", a tour guide has told us under way. Hence we ask around, and indeed, on Saturday afternoon there will be one taking place somewhere deep up-country. Around lunchtime we follow a guide's car (you will never find the right Hamar village by your own) in Dimeka. After leaving the well maintained gravel road to Turmi we drive inland for another hour before we finally spot the jumping and boisterous Hamar women. We have arrived. The next hours we are going to witness a ritual which will stir me up even for quite a while.

Let there be no misunderstanding: I do not have any problem with the bull jump itself (s. pictures below). This is a manhood ceremony where a young man, completely naked, must jump over a line of cattle several times without falling. Once this is done, he becomes a "Maza", an adult male, and is able to get married. In case he fails he will be publicly humiliated and whipped, and it will be a shame for his whole family.

Yet prior to this ritual the young man's female relatives demand to be whipped as part of the ceremony. They provoke Mazas to whip them on their bare backs by jumping to a chosen man, handing him a green thin stick and continuing to jump. Eventually the Maza whip her, most of the time blood is flowing, and the young woman without flinching bow her head and jump away. She will encourage other Mazas to whip her too and she does not show any pain at all. This causes life-long scars, which are seen as a symbol of devotion and love for their kinsmen. The scares are worn with pride. The more scares, the higher the respect of the tribe.

Honestly: Since this is the absolute contrary to my understanding of a co-existence between men and women, tears well up in my eyes spontaneously, and it leaves me breathless. What bothers me the most is that it is even the women who encourage the men to whip them.

In the following days I am thinking a lot about this ritual. I am discussing it with Martin, other travellers and Ethiopians. Getting whipped is for Hamars - as opposed to most other cultures - not humiliating, just the contrary. This I understand. And: Who am I to judge or condemn? Yet I face myself with another question: If women are keen to be whipped, the more intense the better, as this defines the respect they gain within their tribe, how on earth are treated the weak ones in the tribe then, the children, the older people, and also the animals?



Die Hamar, ihr Sprung über die Rinder und mein Entsetzen


"Wenn ihr Glück habt, findet bei den Hamar gerade eine "bull jump-ceremony" (Sprung über die Rinder) statt, die ihr miterleben könnt", sagte uns unterwegs ein Tourguide. Wir erkundigen uns also überall, und tatsächlich, irgendwo tief im Hamar-Land gibt es am Samstag Nachmittag einen Bull Jump. Gegen Mittag folgen wir in Dimeka dem Auto eines Guides (alleine hat man keine Chance, das richtige Hamar-Dorf zu finden). Von der gut ausgebauten Piste Richtung Turmi fahren wir noch einmal eine knappe Stunde abseits, als wir mitten auf dem Land eine Menge hüpfender, lärmender Hamarfrauen entdecken. Wir sind angekommen und werden in den nächsten Stunden Zeugen eines Rituals, das mich auch noch eine Weile später emotional stark aufwühlt.

Damit wir uns nicht mißverstehen: Mit dem Bull Jump selber (s. Fotos unten) habe ich keine Probleme. Das ist ein Initiationsritual, auf dessen Höhepunkt ein junger Mann bei Sonnenuntergang nackt über eine Reihe von Rindern springen muss, um erwachsen und heiratsfähig zu werden. Fällt er dabei herunter, gilt das als große Schande, und er kann dafür ausgepeitscht werden. 


Zu dem Ritual gehört allerdings auch, dass die Schwestern und Cousinen des jungen Hamar sich von anderen Junggesellen des Stammes mit dünnen Ruten auspeitschen lassen - je mehr und heftiger, umso besser. Denn damit dokumentieren die Frauen einerseits ihre Zuneigung und Verbundenheit dem Jüngling gegenüber. Andererseits wächst mit der Anzahl der Narben auf dem Rücken auch das Ansehen der Frau in der Gemeinschaft. Ich traue meinen Augen kaum, als ich feststelle, dass nicht unbedingt die Männer erpicht darauf sind, die Frauen zu peitschen, sondern umgekehrt: Die Frauen fordern die Junggesellen immer und immer wieder hartnäckig dazu auf. Meist sind die Schläge so heftig, dass Blut hervorquillt; dabei zucken die Frauen nicht einmal mit der Wimper, sondern bedanken sich dafür noch, indem sie sich vor den Männern verbeugen.

Ehrlich gesagt widerspricht es meinem Verständnis von einem Miteinander zwischen Mann und Frau so dermaßen, dass spontan mein Atem stockt und mir die Tränen kommen. Dabei macht mir am meisten zu schaffen, dass die Initiative sogar von den Frauen ausgeht.

In den Tagen danach denke ich oft über dieses Ritual nach, spreche viel darüber mit Martin, mit anderen Reisenden und Äthiopiern. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kulturen gilt es bei den Hamar offensichtlich nicht als demütigend, geschlagen zu werden, ganz im Gegenteil. Das verstehe ich. Zudem: Wer bin ich, darüber zu urteilen, oder dies gar zu verurteilen? Dennoch stelle ich mir auch eine andere Frage: Wenn in einer Kultur zählt, möglichst oft möglichst brutal gepeitscht zu werden, um mit den daraus resultierenden Narben Stärke zu dokumentieren, die wiederum das Ansehen in der Gemeinschaft bestimmt, wie um alles in der Welt geht man denn dort mit Schwächeren um, also besonders mit Kindern, alten Menschen und mit Tieren?



Meanwhile the Hamar women are quite noisy and boisterous...
Die Hamar Frauen sind inzwischen recht laut und übermütig...
... and drinking a home made brew
... und trinken ein selbstgemachtes Gebräu
Even the elder ones are massively involved.
Sogar die älteren Hamar Frauen mischen kräftig mit.
The Maza is testing the thin stick...
Der Maza testet die feine Rute...
Ouch! Is what I am thinking. But she does not show pain.
Eiiiiii! Denke ich. Die abgrerissene Rutenspitze steckt noch in der Haut.

Doch sie zeigt keinen Schmerz.
PHEW!
PUH!
She too gets whipped...
Auch sie wird geschlagen...
... and even this young girl begs and pleads to be whipped.
... sogar dieses junge Mädchen will unbedingt geschlagen werden.

Apropos young: they can hardly walk, but are yet quite well trained in whipping...
Apropos jung: Sie können kaum laufen, aber sind schon verdammt gut im Schlagen...
Some preparations for the initialisation, seen from my angle...
Einige Vorbereitungen für die Initialisierung, aus meinem Blickwinkel...


... and from Martin's prospect
... und aus Martins Sicht
He did it! Now the last and most important part is coming...
Das ist auch geschafft! Jetzt kommt der letzte und wichtigste Teil...
... the jump over the cattle, completely naked...
... der Sprung über die Rinder, völlig nackt,...

Well done!
Super gemacht!
The celebration can start. This poor goat will be slaughtered soon...
Das Fest kann steigen. Diese arme Ziege wird gleich geschlachtet...
... though first we are leaving. The two beautiful and proud Hamar escort me to our camper.
I never felt saver ;-)...
... doch zuvor fahren wir wieder ab. Die beiden schönen und stolzen Hamar geleiten mich
noch zu unserem Camper. Ich habe mich nie sicherer gefühlt ;-)...

17. Januar 2014

Colorful Market Bustle in the Omo Valley / Buntes Markttreiben im Omo-Valley

Young Hamar woman - so beautiful
Eine junge Hamar - einfach wunderschön
I don't know her tribe, but her smile is just infectious.
Welchem Stamm sie angehört, weiß ich leider nicht,
aber in jedem Fall, dass ihr Lächeln sehr ansteckend ist.
Very cool I
Sehr cool I
Very cool II
Sehr cool II
Very cool III, or rather: Mister "Very cool";-)?
Sehr cool III, oder eher: Mister Cool schlechthin;-)?
Just for your information: these are men (and: no, they are not gay.
In Ethiopia - as well as in some other countries - groups of men
are walking with arms around or holding hands, as it is part
of their culture and a gesture of friendship.)
Nur zur Information: das sind Männer (und: nein, sie sind nicht homosexuell.
In Äthiopien - ebenso wie in manchen anderen Ländern -
ist es Teil der Kultur und eine Geste der Freundschaft,
wenn Männer Hand in Hand oder Arm in Arm gehen.)



Another advantage of the Lake Turkana route: it leads us fast and directly into the Omo Valley, one of Africa's and the world's last great undiscovered places. More than 20 indigenous tribes are living in that remote area. This is why anthropologists regard the region as a living museum. Humans as museum pieces? Hmmm, strange view...


Anyway! First of all I am impressed about the valley itself. I thought it would be narrow and dry, but in fact it is quite wide and green. Yet much more impressing are indeed our encouters with the different native tribes (s. also the coming posts). We meet some of them on the various markets. Thursdays for instance there is a market in Key Afar, where Hamar, Benna, Ari and Tsamay offer or change their goods, go shopping or just meet for a small talk. Alas we are sort of bothered about the big amount of Chinese plasticware already being offered there. Hence we enjoy more the original and nice market on Saturday in Dimeka, visited by the Hamar and Benna.


Our camper and mainly the animals designed on the cabin are often a huge attraction,
like here in Dimeka.
Unser Camper und besonders die abgebildeten Tiere auf der Kabine sind oftmals
eine große Attraktion, wie hier in Dimeka.
The mirror - always close at hand
Der Spiegel - immer griffbereit
Interesting combination: tattooed legs and a well-filled ammunition belt
Interessante Kombination: tätowierte Beine und ein prall gefüllter Patronengürtel
Beautiful are not just the women here...
Schön sind hier nicht nur die Frauen...
... and conceited
.... und eitel
... like I said...
... wie gesagt...
Chili and curry powder
Chili- und Curry-Pulver
Looks similar to nutmeg
Schaut ähnlich aus wie Muskatnuss
They ask for 5 Birr not per picture, but per person on the picture
Sie wollen nicht nur 5 Birr pro Foto, sondern pro Person auf dem Foto
Understandable: Children are always thrilled about seeing pictures of themselves.
Verständlich: Kinder sind immer völlig begeistert, Fotos von sich selbst zu sehen
.
Tradition meets modernity, somehow
Tradition trifft Moderne, irgendwie
Trouble?
Ärger?
Well....
Tja....
What a smile
Was für ein Lächeln


Buntes Markttreiben im Omo-Valley


Ein weiterer Vorteil der Lake Turkana-Route ist, dass sie uns in Äthiopien schnell und direkt ins Omo-Valley führt. Das ist bekannt für seine mehr als 20 teilweise noch immer sehr ursprünglich lebenden Völker. Das Tal liegt weit abgelegen im Südwesten des Landes und damit noch recht entfernt von modernen Einflüssen. (Die Betonung liegt allerdings auf "noch". Denn ebenso wie im übrigen Äthiopien werden auch im Omo-Valley derzeit mit beachtlicher Präzision und Geschwindigkeit moderne, breite Teerstraßen gebaut. Damit wird sicherlich auch dort die Zivilisation recht bald Einzug halten.)

So viele verschiedene Ethnien auf so engem Raum, das verschafft dem Omo-Valley den Ruf eines der letzten authentischen Gebiete Afrikas. Das sei weltweit einmalig, lesen wir. Anthropologen bezeichnen es gar als lebendiges Museum. Menschen als Museumsstücke? Hmmm, merkwürdige Sichtweise...

Wie auch immer. Zuerst einmal bin ich erstaunt, wie breit das Tal ist - sieht eigentlich eher aus wie eine riesige Ebene -, und vor allem wie grün. Irgendwie hatte ich mir ein enges, ausgetrocknetes Valley vorgestellt. Doch das wirklich Erstaunliche sind tatsächlich die Begegnungen mit den unterschiedlichen Volksstämmen (s. auch unsere kommenden Posts), die wir u.a. auf den verschiedenen Märkten sehen. Donnerstags treffen sich zum Beispiel in Key Afar die Hamar, Benna, Ari und Tsamay, um ihre Waren anzubieten bzw. zu tauschen, einzukaufen, oder einfach nur für einen Small Talk. Das große Angebot an chinesischen Plastikwaren dort empfinden wir allerdings als irritierend. Ursprünglicher und schöner ist der Samstags-Markt in Dimeka, der von den Hamar und Benna besucht wird.


The Omo Valley, surprisingly green
Das Omo-Valley, überraschend grün
Hamar on the road
Hamar an der Straße
Here she comes again: "our" natural beauty
Hier ist sie noch einmal: "unsere" natürliche Schönheit
Shy smile
Schüchternes Lächeln
One encounter and ...
Eine Begegnung und...
... two perspectives
... zwei Perspektiven

Helping hands amongst Hamar tribewomen
Selbst ist die Hamar-Frau
This Hamar woman has three neck rings: The largest of the three,
the prominent on the top, indicated that she is the first wife.
The other two mean that her husband took two more wives.
Diese Hamar-Frau hat drei Halsringe. Der größte, der prominente oberste,
besagt, dass sie die erste Ehefrau ist. Die anderen zwei weisen
darauf hin, dass ihr Mann noch zwei weitere Frauen hat.
BTW: the black shoes are made of recycled tyres.
 Übrigens: die schwarzen Sandalen werden aus recycelten Reifen herstellt.
Red ochre for the hair
Roter Ocker für die Haare
USAID tins - multifunctional usable
USAID Dosen - multifunktional einsetzbar
Traditional hair style of a Hamar woman
Traditionelle Haartracht einer Hamar
The Hamar women say they are proud of their scars.
More about it in our next post.
Die Hamar-Frauen sagen, sie seien stolz auf ihre Narben.
Mehr darüber in unserem nächsten Post.