For sure you have already seen pictures of them: women with huge plates in their lips, headdresses and exceptional hair style. They belong to the Mursi tribe, which is also living in the Omo Valley, mainly in the Mago National Park. In Jinka we organize tour guide Jilekey, who will bring us to the Mursi villages. Without a guide you are not allowed to enter the National Park. Actually you are supposed to also take a security guard along, but we have just a 2-seater, which means we already have to place Jilekey on the floor of our cabin. There is no space for another person. After a longer discussion at the park gate between our guide and the warden and after paying the fee for the security guard we can finally enter the park - without the guard.
Each tour guide has his favorite Mursi village. The one of Jilekey is located about 60 km in the park. On our arrival all residents come our way. Curiously they are standing around our camper. Sure, a vehicle like ours they probably haven't seen so far - and for a certainty not a travel dog. Thus we have put Momo into the cabin shortly before we arrived. A good decision, for now it is getting quite intense (yes, we were prepared for this, still...).
We hardly get out of the camper when we are pressed from all sides. Here the physical distance we are used to simply does not exist. Clay plates and clay figures for sale are put right under my nose. Jilekey has advised us to buy goods just before departure, and best through himself, otherwise there would be a huge chaos. Now I immediately understandy why. Martin gets going to take the first pictures. We have agreed on 5 Birr (about 20 Euro Cent) per picture, this is common. Jilekey will take care of the payment, since he has enough small change, and also speaks a bit of the Mursi language. I quickly follow Martin and Jilekey to our tour through the village. Immediately there is a knot of people around me, accompanied by flocks of flies, screaming children and yappy dogs. A young woman grabs unashamedly at my breasts. I am surprised so much that I do ... nothing! Everyone is requesting: "Photo, photo", however not in a nice and charming way, but rather quite roughly. Some of the colorful painted warriors are shouldering Kalaschnikows (which they can get for a reasonable price from the Sudan), and there is something in the wind, which for sure is not deep relaxation. "Mursis are regarded as aggressive", I was recently reading, and there is no reason not to believe this. When Martin starts taking some pictures in secret, since for the payed ones people tend to stand stuffily and non-naturally, I feel quite uneasy.
After less than an hour we leave the village. I feel uncomfortable, since I was not really welcome and since I have my problems with the procedure of our visit, which alas is common practice. I know: it is unfair to make a comparison. Still I reminisce yearningly about our encounter with the tribe of the Ju/'hoansi San in Namibia (s. our post "Wonderful Pre-Tour"). The San were so peaceful, open and warm-hearted, and they impressed us deeply by their life in accordance with and their love of nature. Our visit here makes the exact opposite impression on me. Pity!
Our camper is often a huge attraction, like here in the Mursi village. Unser Camper ist oft "die" Attraktion, wie hier im Mursi-Dorf. |
Our reception committee Unser Empfangskomitee |
Ready for the photo session Bereit zur Foto-Session |
Mursi woman with tribal beautification marks Eine Mursi mit Schmucknarben |
Beauty is in the eye of the beholder. Schönheit liegt im Auge des Betrachters. |
I sincerely hope this young girl will refuse to have her lip pierced. Ich hoffe sehr, dass sich dieses junge Mädchen gegen das Lippen-Piercing zur Wehr setzen wird. |
And this little beauty as well! Und diese kleine Schönheit auch! |
Zu den Mursi mit den Tellerlippen
Ihr habt bestimmt schon Bilder von ihnen gesehen: Frauen mit großen Tellern in ihren Lippen, Kopfschmuck und ausgefallenen Frisuren. Sie gehören zum Stamm der Mursi, der ebenfalls im Omo-Valley lebt, hauptsächlich im dortigen Mago-Nationalpark. In Jinka organisieren wir Tour-Guide Jilekey, der uns zu einem der Mursi Dörfer begleitet. Ohne den werden wir erst gar nicht in den Nationalpark gelassen. Eigentlich müssten wir auch noch einen Sicherheitsmann mitnehmen. Doch wir haben ja nur einen 2-Sitzer und müssen schon Jilekey auf den Boden der Kabine platzieren. Da ist für eine weitere Person kein Platz mehr. Nach längerer Diskussion unseres Guides mit den Park-Wächtern und Zahlung des Entgelts für den Sicherheitsmann, den wir dann aber am Parkeingang lassen, dürfen wir zu Dritt in den Nationalpark fahren.
Jeder Tourguide hat sein Lieblingsdorf, und das von Jilekey liegt rund 60 km innerhalb des Parks. Bei unserer Ankunft kommen uns alle Bewohner schon entgegen und stehen neugierig um unseren Camper herum. Klar, so ein Fahrzeug haben sie hier vermutlich noch nie gesehen - und mit Sicherheit noch keinen mitreisenden Hund. Daher haben wir Momo kurz vorher in die Kabine verfrachtet. Das ist auch gut so, denn jetzt wird es - wie wir vorher schon ahnten - recht intensiv.
Kaum steigen wir aus, werden wir von allen Seiten bedrängt. Der Körperabstand, den wir gewohnt sind, existiert hier nicht. Mir werden sofort Tonteller vor die Nase gehalten und kleine Tonfiguren, die ich kaufen soll. Jilekey hat uns zuvor empfohlen, erst zum Schluss zu kaufen, und zwar über ihn, sonst sei das Chaos zu groß. Jetzt verstehe ich, was er meint, und halte mich brav an seinen Tipp. Martin geht schon einmal vor und macht Fotos. Pro Bild 5 Birr (das sind umgerechnet zwanzig Euro-Cent) sind üblich und ausgemacht. Die Bezahlung erfolgt der Einfachheit halber über Jilekey, der zum Glück auch etwas Mursi spricht und genügend kleine Geldscheine dabei hat. Ich folge Martin und Jilekey rasch zu unserem Dorfrundgang und habe dabei eine Traube von Mursis um mich herum, die wiederum von Fliegenschwärmen, kleinen schreienden Kindern und kläffenden Hunden begleitet werden. Eine junge Frau greift mir kurz ungeniert an meinen Busen. Vor lauter Überraschung mache ich... nichts! "Foto, Foto", fordert ein jeder uns auf, und zwar nicht nett und charmant, sondern meist ruppig. Einige der bunt bemalten Krieger sind mit Kalaschnikows bewaffnet (die sie günstig aus dem Sudan kaufen können), und es liegt wahrlich keine Tiefenentspannung in der Luft. "Die Mursis gelten als aggressiv", habe ich zuvor noch gelesen, und es gibt keinen Grund, das nicht zu glauben. Als Martin heimlich noch ein paar Fotos macht, weil die Menschen bei den bezahlten immer so ernst und unnatürlich dreinschauen, ist mir sehr unwohl.
Nach weniger als einer Stunde verlassen wir das Dorf. Ich habe ein flaues Gefühl, denn ich war dort nicht wirklich willkommen und habe mit dem erlebten Besuchsablauf, der leider Usus ist, ein Problem. Ich weiß: Es ist unfair, Vergleiche anzustellen. Dennoch denke ich sehnsüchtig an unsere Begegnung mit dem Volk der Ju/'hoansi San in Namibia zurück ( s. unser Post: "Wundervolle Vorab-Tour"). Sie war von so viel Herzlichkeit, Offenheit und Wärme geprägt, und die friedfertigen San hatten uns mit ihrem Leben im Einklang mit und ihrer Liebe zur Natur so positiv beeindruckt. Unser Besuch hier hinterlässt bei mir gerade einen entgegen gesetzten Eindruck. Schade!
Mursi woman grinding sorghum, one of the most widely grown cereal crops in Ethiopia. Eine Mursi mahlt Sorghumhirse, eine der am meisten angepflanzten Getreidearten in Äthiopien. |
The Mursi drink fresh blood from living cow. Here they show Martin how they gain the blood... Die Mursi trinken frisches Blut von lebenden Kühen. Hier zeigen sie Martin, wie sie das Blut gewinnen... |
... nothing for me! ... nichts für mich! |
Martin is putting some disinfectant spray on the fresh wound of a little Mursi. Martin sprüht ein wenig Desinfektions-Spray auf die frische Wunde eines kleinen Mursi. |
"What is that?", he might ask himself, ... "Was ist das?", mag er sich fragen,... |