Himba woman with her son on the go in Opuwo Himba-Frau mit ihrem Sohn, unterwegs im Städtchen Opuwo |
Himba women - between tradition and modernity Himba-Frauen - zwischen Tradition und Moderne |
Our campsite at the Oppi-Koppi Restcamp Unsere Campsite auf dem Oppi-Koppi Restcamp |
Cute porcupines - they are visiting the restaurant at the Oppi-Koppi Restcamp every evening Putzige Stachelschweine - allabendliche Besucher im Restaurant des Oppi-Koppi Restcamps |
We go via Kamanjab (with a stay at the Oppi-Koppi Restcamp, as always, since here you often meet other travellers, the food is good and the Belgian owner Vital a nice chap) and Opuwo, heading for Angola.
There are four border crossings between the two countries. We opt for the smallest one, in Omahanene, as this should be the easiest one. On Namibian side our passports are quickly stamped out. I go back to the camper, while Martin is still busy with the Carnet de Passage.
Suddenly an officer approaches our car, asking me for various vehicle numbers. Martin is coming back promptly, followed by three other officers. First they want to check our chassis number, which they find after a while. Then they also want to check the enginge number. “The enginge number? No idea where to find it,” Martin just says, and opens the bonnet. From my seat I watch the heads of the four border officials disappearing under our bonnet - and not appearing anymore.
The officers are not successful. A little annoyed, Martin asks: “Why do you need this number at all? In the last five years and probably 60 border crossings in Africa no one has ever asked us for this number.” They proceed with their search, and Martin (having very well an idea where to find it) is not really in the mood to help them in this regard. Instead, he is just having fun to watch them, how they are nearly creeping into our car. Eventually they give up, with the reminding comment, that we should find out this information as soon as poosible. If they only knew…
Martin starts the engine and sets off slowly, when a policeman is waving at us hecticly. He steadily points to the right. ??? What does he want? Aaaah, yes, we have to go to the right side. Unlike in Southern and Eastern Africa, here in Angola driving is on the right in the streets, as well as from now on in all the countries on our way up to Casablanca. For me as the co-driver this means: “Adieu, relaxed times. From now on, me too, I have to keep my eyes open while Martin is overtaking."
Was machen vier Männer unter unserer Motorhaube?
Wir fahren über Kamanjab (Übernachtung wie immer im Oppi-Koppi Restcamp, denn man trifft hier häufig andere Reisende zum Informations-Austausch, das Essen ist gut und der belgische Besitzer Vital ein netter Kerl) und Opuwo in Richtung Angola.
Vier Grenzübergänge gibt es zwischen den beiden Ländern. Wir entscheiden uns für den kleinsten, den in Omahanene, weil dort die Abfertigung am einfachsten sein soll. Auf namibischer Seite werden unsere Pässe rasch ausgestempelt. Ich gehe schon mal zurück zum Wagen, während Martin sich noch um das Carnet de Passage kümmert.
Auf einmal nähert sich ein Beamter unserem Auto und fragt mich nach diversen Fahrzeugnummern. Martin kommt auch gleich hinterher, gefolgt von drei Offiziellen. Es geht zuerst um die Chassisnummer. Die findet sich nach einer Weile. Dann wollen sie die Motornummer prüfen. “Die Motornummer? Keine Ahnung, wo die sein soll", sagt Martin, und öffnet die Motorhaube. Ich sehe vom Sitz aus nur, wie die Köpfe der vier Grenzer unter der Haube verschwinden, und gar nicht mehr wieder auftauchen. Die Männer werden dort einfach nicht fündig. Etwas genervt sagt Martin dann: “Wozu braucht ihr überhaupt die Nummer? Danach hat sich in den letzten fünf Jahren und rund sechzig Grenzüberquerungen in Afrika noch niemals jemand erkundigt.” Sie wollen es zwar genau wissen, doch Martin (der sehr wohl eine Idee hat, wo man suchen sollte) hat einfach keine Lust, ihnen weiterzuhelfen. Stattdessen hat er sichtlich Spaß daran, sie zu beobachten, wie sie fast in den Wagen hineinkriechen. Irgendwann geben die Beamten dann doch ihre Suche auf, nicht ohne uns auf den Weg zu geben, wir sollten das schnellstmöglich in Erfahrung bringen. Wenn sie nur wüssten….
Rechts, Reeeeechts!!!
Martin startet den Motor und fährt langsam los, als uns ein Polizist hektisch zuwinkt. Er deutet immer wieder nach rechts. ??? Was will er denn? Ach, stimmt ja. Rechts, wir sollen auf der rechten Seite fahren. Im Gegensatz zum südlichen und östlichen Afrika herrscht ab Angola Rechtsverkehr, wie ab jetzt in allen Ländern auf unserer Strecke nach Casablanca. Wir müssen uns also für unbestimmte Zeit umstellen. Für mich als Beifahrerin bedeutet das: “Adieu, ihr entspannten Zeiten. Von nun an heißt es für uns beide: Augen auf beim Überholvorgang!”
"Das geht nicht!" Das geht nicht? Das geht doch!
Das angolanische Grenzgebäude ist modern, innen ist es angenehm kühl. Die Beamten sitzen hinter einem brusthohen Tresen aus Granit und sprechen erwartungsgemäß so gut wie kein Englisch. Und wir leider kein Portugiesisch. Wir holen also unser Handy mit dem Übersetzungsprogramm aus der Tasche, als Roberto, Angolaner portugiesischer Abstammung und ebenfalls einreisend, spontan seine Hilfe anbietet.
Das stellt sich als Segen heraus, denn plötzlich wird es kompliziert. Wir reisen nämlich mit je zwei deutschen Pässen, weil wir zur Visabeantragung ab und an mal einen Pass verschicken müssen. Ich habe in meinem Pass A das Visum mit Ein- und Ausreisestempel für Namibia, in Pass B hingegen das Angola-Visum. Und jetzt bekomme ich den Einreisestempel für Angola nicht in meinen Pass B, sondern in Pass A. Begründung: Dort befindet sich ja der Ausreisestempel von Namibia. Daher dürfe auch nur dort die anschließende Einreise eingestempelt werden.
Na toll! Einreisestempel in einem Pass, das zugehörige Visum in dem anderen! Das sei alles gar kein Problem, wird uns zwar von den Grenzern erklärt. Aber das sehen wir anders. In Angola würde man nämlich - so hörten wir zuvor vielfach - in ständigen Polizeikontrollen nur darauf warten, uns Reisenden bei kleinsten Fehlern oder auch nur Unstimmigkeiten unverschämt viel Geld abknöpfen zu können. Natürlich wollen wir jetzt keine Vorlage liefern. Martin bleibt also hartnäckig, und glücklicherweise übersetzt Roberto weiterhin geduldig. Die Beamten sehen auf einmal eine Lösung, indem sie meine beiden Pässe zusammentackern wollen. Martin ruft nur laut: “Nein, NEEEEEEIN, das geht ja gar nicht. Die Pässe sind Eigentum der Bundesrepublik Deutschland!”
Die Beamten reißen überrascht ihre Augen auf. Ärger mit Deutschland wollen sie natürlich nicht riskieren. Und so genehmigen sie mir letztendlich in einem höchstgenerösen Akt einen weiteren Einreisestempel, diesmal in den richtigen Pass. Der Stempel im anderen wird kurzerhand mit Kuli durchgestrichen. Das ist Visa-Handhabe ‘made in Africa’. Erleichtert bedanken wir uns bei Roberto für seine tatkräftige Unterstützung, setzen uns ins Auto und fahren gespannt aus der Grenzstation heraus. Angola - da sind wir endlich!